Antriebe von Bussen

These: Die öffentliche Hand sollte mehr in den Ausbau ausreichender leistungsfähiger Lade- oder Betankungsmöglichkeiten investieren, damit E-Fahrzeuge sich gegen herkömmliche Verbrennungsmotoren durchsetzen können.

Der Landkreis Böblingen strebt eine Ausweitung der Elektromobilität auf den Busverkehr an. Nachdem Busse mit reinem Elektroantrieb derzeit nur für sehr spezielle Einsatzbereiche am Markt verfügbar sind, kann zumindest in Stadtverkehren der Einsatz von Hybridbussen kurzfristig zur Verbesserung der Luftqualität und der Klimabilanzen beitragen. Auch die Verwendung regenerativ erzeugter synthetischer Kraftstoffe in herkömmlichen Dieselbussen kann die Ökobilanz des Busverkehrs rasch positiv beeinflussen. Längerfristig wird sich allerdings der Elektromotor als Fahrzeugantrieb in ÖPNV-Flotten durchsetzen. Ob die Energiespeicherung dabei überwiegend in Batterien oder in Form von Wasserstoff erfolgt, ist derzeit noch offen. Die öffentliche Hand kann diesen technologischen Wandel aber durch die Bereitstellung ausreichend leistungsfähiger Lade- oder Betankungsmöglichkeiten unterstützen.

Kommentare

Moderationskommentar

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Hybridfahrzeuge, wie sie die SSB in Stuttgart schon im Einsatz hat, würden dem Stadtverkehr Böblingen und Sindelfingen und der Luftqualität, auch gut sehr gut tun.

Leider sind Umweltziele im Nahverkehrsplan nur sehr waage erwähnt. Es sollte eine klare Strategie geben bis wann der öPNV im Kreis CO2 neutral erfolgt. Wenn mann sich lange Zeit nehmen will gerne als Zielhorizont 2030, nötig wäre 2025.

Ich rege an, zügig auf Wasserstoff umzustellen und die Tankstellen öffentlich zu betreiben. Damit wäre gleichzeitig eine zukunftsorientierte Infrastruktur geschaffen und die Region könnte mit dem Modell führend in Deutschland werden.

Die Lärm-Belastung durch die großen Busse ist glücklicherweise durch bessere Technik schon zurückgegangen, aber immer noch sind die großen Stadtverkehr-Busse mit Dieselantrieb relativ laut. In den Abendstunden und am Wochenende sind große, recht laute Busse unterwegs mit wenig Leuten. Wenn also in kleine on-Demand-elektro-Busse investiert wird kann an den Lärm reduzieren und gleichzeitig das Angebot in den Randbereichen des Tages bzw. am Wochenende verbessern. Schön wäre es, höhere Taktung, mehr Verlässlichkeit und Lärm-Reduzierung durch eine Flotten-Veränderung hin zu mehr kleinen, leisen Bussen zu erreichen. (Die großen Busse wird man wohl weiterhin im Schülertransport und zu Spitzenzeiten brauchen.)

Durch Schulung der Busfahrer könnze der Lärm sofort signifikant reduziert werden.

Hier lohnt sich ein Blick nach Tübingen. Eine Umstellung auf Elektrobusse ist technisch möglich und lässt sich zügig umsetzen. Schon heute gibt es von verschiedenen auch heimischen Herstellern Elektrobusse in jeder Größe.

In der Fortschreibung fehlt zudem ein klares Ziel bis wann alle Busse elektrisch fahren. Bis 2025, 2030 oder ist etwa nur 2050 geplant?

Öffentliche Lade- und Wasserstoffinfrastruktur auszubauen für den ÖPNV und diese für alle zu öffnen halte ich für eine sehr gute Idee. Man löst damit zwei Probleme.
Der Wasserstoff sollte grün erzeugt werden, am besten im Landkreis.

Ehrlich gesagt ist der Antrieb des Busses für mich irrelevant bei der Nutzung, ich gehe davon aus, dass er in jedem Fall umweltschützend ist im Vergleich zum Auto. Wenn der Bus durch alternative Antriebe teurer wird, wird er wieder unattraktive.

Moderationskommentar

Vielen Dank für die Rückmeldungen, welche im Rahmen der verbundweiten und insbesondere landkreisspezifischen Planungen zum weiteren Vorgehen mit Blick auf die Schaffung eines emissionsarmen bzw. emissionsfreien ÖPNV berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der verbundweiten und landkreisspezifischen Planungen sollen im Rahmen der zweiten Vergabewelle (Zeitraum 2023 bis 2029) entsprechend umgesetzt werden.

Das billigste Busunternehmen erhält den Auftrag: wie kann ein Unternehmen planen und investieren unter den geltenden Ausschreibungsbedingungen?

Ehrlich gesagt ist mir der Antrieb der Busse ziemlich egal.
Viel wichtiger wäre es, überhaupt mehr Menschen vom eigenen Auto wegzubringen und den ÖPNV attraktiver zu machen.
Stuttgart erstickt jeden Tag im Autoverkehr. Wenn wir auch nur ein paar dieser Autos mit einem Fahrzeuginsassen zum ÖPNV bringen würden, wäre hier viel mehr gewonnen.
Der Invest sollte also im weiteren Ausbau des ÖPNV-Angebotes liegen:
- mehr Busverbindungen
- direktere und damit schnelle Linienführung zu übergeordneten Verkehrsknotenpunkten
- engere Taktung im Busverkehr